Berlin/Hamburg, 20.02.2024

Das morgen im Vermittlungsausschuss diskutierte Wachstumschancengesetz darf aus Sicht des Verbandes DER AGRARHANDEL (DAH) nicht noch weiter zu einem Klein-Klein von Minimalregelungen heruntergebrochen werden. Vielmehr bedarf es mutiger, weitreichender Entscheidungen in der Wirtschafts- und Steuerpolitik, um Deutschland als Agrarwirtschaftsstandort attraktiv zu halten. „Während es in den letzten Monaten primär um Gesetzgebungsprojekte ging, die für die Agrarwirtschaft mit Auflagen verbunden waren, wird es jetzt Zeit, dass die Politik Entscheidungen für ein nachhaltiges Wachstum trifft“, forderte der Geschäftsführer des DAH, Martin Courbier. Da reicht es nicht, an kleinen Stellschrauben etwa bei der Körperschafts- oder Umsatzsteuer zu drehen, vielmehr muss Liquidität in die Unternehmen gebracht und erhalten werden. Dies gilt für die Landwirtschaft ebenso wie für den Agrarhandel. „Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, wie fragil der weltweite Handel mit Agrarrohstoffen ist, wie volatil die Märkte und wie anfällig die Lieferketten sind“, erinnert Courbier. Damit der Agrarhandel seine Funktion als Stabilisator von Lebensmittelpreisen erfüllen kann, brauchen die Unternehmen die notwendige Liquidität, um sich an den Börsen absichern zu können. Aus Sicht des AGRARHANDELS ist eine solide Agrarwirtschaft daher ein wichtiges Instrument, um Lebensmittelspekulationen entgegenzuwirken und nicht etwa Teil dessen. Das geplante Wachstumschancengesetz kann daher nur ein erster Schritt in Richtung Belebung der Wirtschaftskraft deutscher Agrarhandelsunternehmen sein. Es bedarf weiterer Schritte wie der Entlastung von bürokratischen Auflagen durch immer zunehmende Dokumentation und langwierige Genehmigungs- oder Zollverfahren.

 

DER AGRARHANDEL

DER AGRARHANDEL ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Seine Mitgliedsunternehmen beliefern die Landwirtschaft mit Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Futtermitteln. Sie erfassen bundesweit Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, und vermarkten sie als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Auch zählen internationale Im- und Exporteure sowie Makler von Agrarerzeugnissen zu den Mitgliedern. DER AGRARHANDEL ging 2022 aus einer Verschmelzung des Bundesverbands Agrarhandel e.V. (BVA) und des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG) hervor. Er unterhält Geschäftsstellen in Hamburg und Berlin.

 

Pressekontakt

Martin Courbier
Geschäftsführer
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Tel.: +49 30 2790 741-0
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2024-02-20_PM_Wachstumspaket muss Liquidität und Entlastung bringen